Stablecoins boosten Kryptomarkt
Ausgerechnet die Werte, deren Kurse sich so gut wie gar nicht bewegen, sorgen dieser Tage für einen Aufschwung von Bitcoin & Co.
Stablecoins sollen per definitionem keine großen Kurssprünge machen. Ihre Werte sind unmittelbar an Währungen oder andere Reserven gekoppelt, um so das Beste aus zwei Welten zu verbinden: Die Sicherheit von Fiatgeld und die technischen Vorzüge wie Echtzeit-Transfer von der Blockchain. Im Falle von Stablecoin-Marktleader Tether dient der US-Dollar als 1:1 Absicherung. 1 USDT = 1 US$. Insgesamt ist Tether mit aktuell 155 Milliarden US-Dollar kapitalisiert.
Stablecoins erfreuen sich auch in der Kryptoszene großer Beliebtheit, da sie immer wieder als Zwischenstation genutzt werden, um Kursturbulenzen auf festem Untergrund auszusitzen.
Am Dienstag wurde nun im US-Senat der „Genius Act“ durchgewunken, der sich ganz speziell den Stablecoins widmet. Mit dieser Gesetzesgrundlage (der noch das Repräsentantenhaus passieren muss) werden Rahmenbedingungen geschaffen, um Stablecoins mehr ins Finanzsystem integrieren zu können. Einerseits gibt es recht klare Vorschriften, wie die Stablecoins ihre Stabilität gewährleisten können müssen: durch Hinterlegung mit US-Dollar oder US-Staatsanleihen samt monatlicher Berichtspflicht.
Andererseits ist der Gesetzesentwurf – wie bei der kryptofreundlichen Administration inklusive Krypto-emittierenden Präsidenten nicht anders zu erwarten – ziemlich lasch beim allgemeinen Regulieren dieses Finanztools. Konsumentenschützer äußerten bereits Kritik.
Der erste Effekt des „Genius Act“ ist schon eingetreten: Die Kurse haben nach einer kurzen Schwächeperiode wieder etwas angezogen. Darüber hinaus wird ein allgemeiner Image- und Beliebtheits-Schub für Stablecoins erwartet. Und nachdem aus der Stablecoin-Branche angeblich im vergangenen Jahr ein dreistelliger Dollar-Millionenbetrag Richtung Kongress-Abgeordnete in Form von Wahlkampfspenden geflossen sind, wird das Gesetzt schon ausreichend stable-freundlich sein.