Nach FTX: Telegram mit Krypto-Konzept für die Zukunft

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Was Social Media für Information ist, ist Bitcoin für Geld. Also zumindest in der zugrunde liegenden Idee.

Sowohl Social Media als auch die besten Kryptowährungen hätten eine Demokratisierung bedeuten sollen. Auf der einen Seite war das Versprechen, die Abhängigkeit von großen und/oder staatlichen Medienmachern zu beenden – wir erinnern uns etwa an die Rolle von Twitter im Arabischen Frühling –, auf der anderen Seite lockte der Zugang zu einem „Geld“-System ohne die Hürde des Bankkontos und Spesen.

Wie wir wissen, ist beides nicht ganz so romantisch in der Realität angekommen wie erhofft. Social Media ohne (zentrale) Kontrolle wird, angeheizt durch im Aufmerksamkeitswettbewerb stehende Algorithmen, zum Druckkochtopf für Verschwörungstheorien und Radikalisierung. Und das Kryptobusiness passte sich schnell an die Mechanismen der alten Finanzwelt an und tendiert zu Macht- und Geldansammlungen.


Diese Gravitation zu zentralen Großentscheidern widerspricht nicht nur dem Konzept des Distributed Ledgers, sondern sei auch die Kardinalsünde, die zur FTX-Pleite geführt hat. Dieser Meinung ist zumindest Pawel Durow, seines Zeichens Gründer und CEO der Messenger-Applikation Telegram.

Der „exzessive Zentralismus“ bei Kryptobörsen wie FTX habe den Machtmissbrauch erst ermöglicht. Das Heil für die ganze Branche läge in einer Besinnung auf die ursprünglichste Blockchain-Qualität: „Back to the roots – Dezentralisierung!“

Mit diesem Anspruch kündigt Durow nun an, Telegram als Biotop für eine dezentrale Kryptobörse und für selbst verwaltete Wallets der User gestalten zu wollen.

Dazu habe er und sein Entwicklerteam mit TON (The Open Network) bereits eine völlig dezentrale Blockchain-Plattform gebaut, der Ball sei nun bei allen Developern im Krypto-Space, „schnelle und einfach zu bedienende dezentrale Anwendungen für die breite Masse“ zu schaffen.

Das Konzept klingt beinahe zu schön: Auf dem Boden eines basisdemokratischen Kommunikationstools wächst ein dezentrales Geldsystem.

Telegram neigt allerdings ebenfalls zur Klumpenbildung – und das ausgerechnet mit politisch äußerst fragwürdigen Accounts. Ob sich dieses Netzwerk samt seiner Krypto-Historie und den 700 Millionen monatlich aktiven Usern als Grundstein für einen – dezentralen – Neuanfang des Krypto-Business‘ eignet? Zumindest Durow ist davon überzeugt.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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