Ist der Bitcoin in Gefahr?

Laut einer Studie der Princeton Universität und der Florida International University ist China dabei intensiv in Bitcoin zu investieren, um die Kryptowährung zu destabilisieren oder gar zu zerstören.
Klingt widersprüchlich? Der Krypto-Monitor klärt auf.

China und der Bitcoin – die Studie

In der Analyse der US-Forscher wurde untersucht, in welchen Ländern die meisten Bitcoins produziert werden. (Hier finden Sie einen Überblick zum Kauf von Bitcoin (BTC)) Derzeit wird ein Großteil der abgebauten Bitcoins von sechs Mining-Pools ausgeführt, wovon fünf im Besitz von Einzelpersonen oder Unternehmen mit Sitz in China sind. Das sind der Studie zufolge 74 Prozent der gesamten Rechen-Power, die für das BTC-Mining aufgebracht wird.
Doch was ist die Motivation Chinas für die Zerstörung des Bitcoin? „Bitcoin steht im ideologischen Gegensatz zu Chinas zentralisierter Regierungsphilosophie“, heißt es im „The Looming Threat of China: An Analysis of Chinese Influence on Bitcoin”.
ABER: China möchte die neue Ökonomie zum eigenen Zweck nutzen. Die Kryptowährung Bitcoin kann durch die fortlaufende Integration in globale Finanzsysteme zu einem möglichen Angriffsvektor für ausländische Volkswirtschaften werden.

Dezentralisierung adé?

In China gibt es weiterhin strenge Vorgehen gegen Kryptobörsen und Kryptowährungen. Dennoch möchte die Regierung bis Ende 2019 harte und schnelle Blockchain-Standards veröffentlichen – der Wert und der wirtschaftliche Nutzen von Blockchain ist für China gestiegen. Der Kern von Blockhain, eine dezentralisierte Datenbank zu sein, scheint in China laut dem Forschungspapier nicht wahrgenommen zu werden. Oder besser: China ignoriert die Dezentralisierung vollends. Die Volksrepublik tickt zentral.

Die Dezentralisierung von Kryptowährungen ist eine der wohl bedeutendsten Eigenschaften des digitalen Geldes. Diese wird sich nicht durchsetzen können, wenn die Politik verschiedener Länder eine eigene Kryptowährung etabliert. 

Ist der Bitcoin wirklich in Gefahr?

Nun, wir sollten uns einer Sache bewusst sein: Das Bitcoin-Netzwerk ist kein erstarrtes Konstrukt, welches sich nicht weiterentwickelt. Es wird dauerhaft daran herumgetüfftelt und der Wettbewerb zwischen Angreifern und Entwicklern pulsiert.
Außerdem: der Fokus auf China ist unbegründet. Das liegt zum Einen daran, dass die Mining Pools nicht unbedingt dem offiziellen China zuzurechnen sind und daher die Betreiber tendenziell nicht ihr eigenes Vermögen gefährden wollen. Des Weiteren sehen andere Nationen das Thema Kryptowährung auch kritisch, obwohl Russland an einer eigenen Kryptowährung arbeitet. Länder wie Iran oder Marokko haben das digitale Geld verboten.  Vermutlich hat China Interesse an der Kontrolle des Bitcoin, doch von einer ernstzunehmenden Gefahr oder gar Zerstörung des Bitcoins ist nicht auszugehen…
 

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Lisa Gröning
Lisa Gröning
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