Federal-Reserve-Studie: Bitcoin bisher kein "sicherer Hafen"

In Zeiten der wirtschaftlichen Verunsicherung suchen natürlich alle nach Werten, die so etwas wie Verlässlichkeit ausstrahlen. Und: ja, wir leben wohl in einer solchen Zeit.
Die US-Notenbank Federal Reserve münzt die Suche nach „sicheren Werten“ naturgemäß auf monetäre Assets. Die Zweigstelle Kansas City hat sich nun dem Thema gewidmet und im Rahmen einer soeben veröffentlichten Studie herauszuarbeiten versucht, welche Anlageform als „safe haven“ (sicherer Hafen) bezeichnet werden kann.
Betrachtet wurden im Zeitraum Jänner 1995 bis Februar 2020 folgende Werte: US Staatsanleihe mit 10 Jahre Laufzeit, Gold und – Bitcoin. Der Zeitraum wurde so gewählt, damit man die Entwicklung der Anlageformen symmetrisch vor wie nach der Einführung des BTC betrachten werden kann.

Fazit wenig überraschend – und wenig aussagekräftig?

Als „safe haven“ definiert die Studie Werte, die entweder völlig unabhängig oder sogar gegenläufig zu riskanten Anlageformen in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen agieren. Stellvertretend für diese „riskantere Anlageformen“ wurde der SP500 herangezogen, jener Aktienindex, der die 500 größten aktiennotierten US-Unternehmen umfasst.

Es wäre wohl mehr als verwunderlich gewesen, wenn das Business der Kryptobörsen im Vergleich der Fed als Stabilitätssieger hervorginge. Kurz zusammengefasst lautet jedenfalls das Ergebnis: Die Staatsanleihe war stets ein sicherer Hafen, Gold manchmal, der Bitcoin nie.
Das bestätigt zumindest unsere Beobachtung der vergangenen Wochen: Schwächelt die Gesamtwirtschaft und die Börsen, so bekommen derzeit auch die besten Kryptowährungen 2021 noch weiche Knie. Allerdings befinden wir uns jenseits einer schwächelnden Wirtschaft und mitten in einer Situation ohne jede Blaupause.
In Zeiten eines in Minusbereiche (!) kollabierenden Ölpreises und dem bevorstehenden Pumpen von Billionenbeträgen in den Fiatgeld-Markt ist nichts in Stein gemeißelt. Ein Blick auf die vergangenen 25 Jahre und ihre wildwachsenden Aktienindizes ist da auch nur sehr bedingt hilfreich.

Sharing is caring
Sascha Bém
Sascha Bém
Artikel: 356