Finanzriese öffnet institutionellen Anlegern die Türe zum Kryptomarkt

Man kann sich das bildlich vorstellen: Wallstreet-Typen in teuren Anzügen, die für Kunden in Bitcoin, Ethereum & Co. investieren möchten, denen das Handling an den Kryptobörsen und diese Sache mit Wallet und Keys dann doch zu seltsam ist, um große Summen aufs Spiel zu setzen. (Hier unser Vergleich der wichtigsten Kryptobörsen.)
Und tatsächlich – eine Studie fand heraus: 70 Prozent der institutionellen Anleger sind davon überzeugt, dass  Kryptowährungen eine Rolle in der Zukunft ihres Business‘ spielen werden. Dennoch bleibt ihnen tendenziell nur übrig zu beobachten, da der Markt mit unzähligen Kryptobörsen auf Retail-Ebene bestens versorgt ist, im institutionellen Bereich aber bisher eine Lücke klafft.

Fidelity Investments macht den Schritt

Fidelity Investments schickt sich nun an, diesen Markt zu erschließen. Dabei ist die aus Boston stammende Company nicht gerade irgendein Finanzdienstleister. Mit einem verwalteten Fondsvermögen von 7,2 Billionen (das ist kein Übersetzungsfehler!) Dollar gilt Fidelity Investmens als einer der größten Vermögensverwalter der Welt. Neben Fonds, Anlageberatern, Onlinebroker, Börsenmakler und Vertriebsstruktur im Kapitalanlage-Business verfügt die Gruppe auch über ein Busunternehmen, Hotels, eine Zeitarbeitsagentur sowie einen Telefonanbieter. Mehr als 43.000 Menschen stehen auf der Payroll. In einer an der ETH veröffentlichten Studie (2011) wurde Fidelity Investments als eines der drei einflussreichsten Unternehmen der Weltwirtschaft bezeichnet.

Gamechanger?

Dass nun gerade dieser Finanzriese eine Tochter gegründet hat (Fidelity Digital Asset Services, LLC), um Krypto-Business zu betreiben, ist ein unüberhörbares Signal auf dem Markt.
Fidelity experimentiert schon seit 2013 mit Digital Assets im Rahmen eines Blockchain Incubator Programms, 2015 begann Fidelity Charitable Kryptowährungen für einen guten Zweck zu akzeptieren (alleine 2017 brachte das 69 Mio. $ in digitalen Spenden!). Das Unternehmen kann also auf langjährige Erfahrung zurückblicken.
Jetzt werden auf Standards, die Fidelitys 13.000 institutionelle Anleger gewohnt sind, Kauf- und Verkaufsabwicklung, hauseigene Coin-Lagerung (mit Cold Storage und allem Pipapo) sowie umfangreiche Klienten-Beratung und Service-Leistungen geboten.
Abigail P. Johnson, Chairman und CEO of Fidelity Investments, lapidar: „Unser Ziel ist es, ur-digitale Assets wie Bitcoin für Anleger zugänglicher zu machen.“
Wenn Herr Johnson spricht, hört man zu. Kein Wunder, dass die Kurse anzogen. Was Fidelitys Vorstoß mittelfristig für den Kryptomarkt bedeutet, wird sich zeigen – ist aber zu erahnen.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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