Go green 2020: Der Bitcoin und die Umwelt

Das Jahr neigt sich dem Ende und es ist an der Zeit, die letzten 12 Monate Revue passieren lassen. Was ist eigentlich passiert? Überall auf der Welt ist das Bewusstsein für die Natur und das Klima gewachsen. Bewegungen wie „Fridays for Future“ dominieren die Medien und das Denken – vor allem – junger Menschen. Und genau diese sind die eigentliche Zielgruppe für Bitcoin und co.. Aber wie genau passt das mit dem enormen Energieverbrauch der Bitcoin-Produktion, dem Mining, zusammen? Für den Proof of Work werden ganze Farmen in Betrieb genommen, die den globalen CO2-Ausstoß in die Höhe treiben. Eine neue Studie bezweifelt jedoch das Ausmaß der Energieverschwendung – und gibt Aufschluss über die Beziehung zwischen Bitcoin und der Umwelt.

Bitcoin: Der Energiefresser?

Na klar, Mining braucht eine enorme Rechenleistung – dass das nicht umweltschonend ist, dürfte bekannt sein. Den Stempel der Ressourcenverschwendung halten Kryptowährungen längst inne. Argumente gegen Mining gibt es viele, aber stimmen sie überhaupt? Eine neue Studie bezweifelt die Richtigkeit solcher Aussagen.

Susanne Köhler und Massimo Pizzol von Aalborg kommen zu einem anderen Ergebnis. Die beiden Forscher haben eine Studie durchgeführt und sind dabei auf interessante Ergebnisse gestoßen. Laut Köhler setzen die meisten Umweltstudien einen gleichen Energieverbrauch und gleiche Emissionen von Mining-Farmen voraus. Basierend auf diesen Annahmen wurden die CO2-Emissionen aus dem Bitcoin Mining auf 63 Megatonnen pro Jahr geschätzt – das sei aber absolut falsch, denn es gebe regionale Unterschiede im Energieverbrauch. Verschiedene Orte sind an unterschiedliche Energiequellen angeschlossen und haben folglich auch einen anderen CO2-Ausstoß. Berücksichtigt man diese Faktoren und lässt sie in die Berechnung miteinfließen, liegt die Zahl deutlich niedriger – etwa 17,29 Megatonnen pro Jahr.

Ohne schlechtes Gewissen ins neue Jahr?

So ganz stimmt das nun natürlich auch nicht. Denn nach wie vor sind knapp 18 Megatonnen CO2-Ausstoß schlimmer als gar kein Ausstoß. Die Studie zeigt lediglich, dass die Emissionswerte der Mining-Unternehmen je nach Standort variieren und insgesamt deutlich geringer ausfallen als bislang angenommen. Trotzdem können Sie natürlich Bitcoin über Kryptobörsen kaufen – hier erhalten Sie eine Übersicht der wichtigsten deutschsprachigen Kryptobörsen 2020.
Salopp gesagt: Mining-Farmen sind garantiert nichts für die „Fridays for Future“-Bewegung und gewiss bedenklich. Dennoch bedeutet Mining nicht, dass diese für verfehlte Klimaziele verantwortlich sind. Natürlich sind Mining-Farmen also Drecksschleudern, aber wiederum lassen unsere Energiequellen das auch zu. Wenn es also weiter vorangeht mit den erneuerbaren Energien, dann können wir in den nächsten Jahren vermutlich auch mit „Green Mining“ rechnen.

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Lisa Gröning
Lisa Gröning
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