NFT: Pyramidenspiel oder Goldgrube mit Steuervorteil?

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In Österreich ist ab März einiges neu geregelt. Die Kryptosteuer tritt in Kraft und definiert auch die fiskale Behandlung von NFTs: Diese werden – mangels Austauschbarkeit – nicht als Währung eingestuft und fallen daher nicht unter die entsprechende Steuerpflicht. Je nach Behaltefrist fallen für die „nicht austauschbaren Wirtschaftsgüter“ allerdings Einkommens- bzw. Gewinnsteuern an.

In Deutschland ist die Lage vergleichbar. Laut Experten Hendrik Arendt und Martin Friedberg (siehe hier) sind NFTs nich nicht explizite geregelt und rechtlich am ehesten mit „anderen Wirtschaftsgütern“ gleichzusetzen, deren Veräußerung unter die Besteuerung eines privaten Veräußerungsgeschäfts fallen. Präzendenfall wäre ein privater Verkauf im Jahr 2015 von UEFA Champions League Karten mit hohem Gewinn…

Steuerlich bleiben NFTs eher Expertenthema. Technisch haben wir das Wesen der Non Fungible Tokens schon ausführlich beschrieben. Und praktisch?

Direkt-Business am Handelsplatz

Grundsätzlich werden NFTs an Marktplätzen wie OpenSea direkt von Verkäufer an Käufer gedealt. Diese Marktplätze unterscheiden sich von Kryptobörsen insofern, als sie nie Eigentümer des getradeten Assets sind. Das Geschäft wird tendenziell mit ETH abgewickelt – sowohl zum „Minten“ (Erzeugen) eines NFTs, als auch zum Kauf oder für die notwendigen „gas fees„.

Ethereum-Kauf ist genauso wie Bitcoin-Kauf an so gut wie allen Kryptobörsen möglich.


Da die Geschäfte eben direkt abgewickelt werden, benötigen die User eigene Crypto-Wallet-Adressen. Marktplätze wie OpenSea & Co. sind also nur eine Schnittstelle, um direkt mit der Blockchain zu interagieren.

BAYC: Gemachter Hype am Markt

Wie ausführlich berichtet, sorgen NFTs seit geraumer Zeit für aufsehenerregende Schlagzeilen. Immer neue Player, immer neue Geschäftsmodelle sprießen auf der Blockchain.

Eines der prominentesten NFT-Erfolgsmodelle ist der berühmte Bored Ape Yacht Club (BAYC). Die bekannten Comic-Affenbilder als Sammlerstücke mit Benefits (wie Einladungen zu exklusiven Parties…) wurden im April 2021 mit einer Stückzahl von 10.000 gelauncht und waren alles andere als ein Übernachterfolg.

Wie omr.com in einem lesenswerten Feature nachzeichnet, musste der anfangs äußerst schleppend anlaufende Erfolg mit gerade mal 650 verkauften NFTs mit viel PR und Networking angekurbelt werden.

Eine Armee von Promis und Influencern – von Eminem über Gwyneth Paltrow und NBA-Star Stephen Curry bis Paris Hilton – samt geballter Medienpower sorgten schließlich für den aktuellen Hype. Eine Schlüsselrolle kam dabei auch den sogenannten „NFT Whales“ zu: NFT-Großeinkäufer, die Apes-Bildchen via Instagram & Co. verbreiteten und teilweise NFTs verschenkten, um neue Abnehmer anzufixen und den Hype (sprich: Preis) weiter in die Höhe zu peitschen.

Und immer schneiden die BAYC-Affenzüchter mit: Yuga Labs verdienen an jedem NFT-Weiterverkauf in Smart Contracts gemeißelte 2,5% und scheinen, in der US-Investorenszene aktuell mit mehr als vier Milliarden Dollar bewertet zu werden.

Kein Homerun

Dass NFTs aber kein Selbstläufer sind, wurde soeben in Wien deutlich: Das Belvedere, Heimat von Gustav Klimts „Der Kuss“, zerstückelte das weltberühmte Gemälde in 10.000 digitale Einzelteile, die als NFTs zu je 1.850 € angeboten wurden. Bis dato wurden mit der A(u)ktion immerhin knapp 4 Millionen € generiert.

Um allerdings einen Affen-Hype zu erzeugen und die restlichen 80% „Kuss“-NFTs zu verkaufen, braucht es wohl noch ein paar Tweets und Insta Posts aus Hollywood.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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