Der Trend: Krypto und Sportsponsoring

Es gibt einige Gründe, warum die Kryptobranche immer mehr in die Sportwelt drängt: Das tendenziell männliche – und daher bei Finanzen risikofreudigere – Publikum. Oder: Wo Werbung für Sportwetten funktioniert, ist wohl auch ausreichend Gambling-Lust für Krypto-Spekulationen. Oder: Derzeit sind auf coinmarketcap.com mehr als 400 Kryptobörsen und sowie über 15.000 Kryptowährungen gelistet. In diesem Verdrängungswettbewerb spielt Sichtbarkeit und Vertrautheit mit der Marke eine riesige Rolle. Sport ist als Werbeträger da bestens geeignet.

Vor allem aber bieten Kooperationen mit Sport-Veranstaltern und Vereinen eine Spielwiese für die Zukunft, um Geschäftsmodelle wie Fan-Token (siehe Chiliz) oder NFT-Sammelalben zu entwickeln. Es geht also um weit mehr als den Handel mit den Top-Coins zu promoten.


Derzeit stecken jedenfalls Krypto-Brands ihr Territorium im internationalen Sportgeschehen ab. Fußball, Formel 1, Basketball – das Teuerste und Größte ist gerade gut genug für die Werbetreibenden mit Blockchain-Background. Ein paar spektakuläre Beispiele:

Crypto.com – Formel 1 bis eSports

Crypto.com CEO Kris Marszalek sagte in einem Interview mit der LA Times: „Crypto.com hat die Ambition, in den nächsten 3 bis 5 Jahren eine der Top-20-Marken zu werden, neben Namen wie Nike oder Apple.“

Und dieses Vorhaben lässt sich die Kryptobörse ganz schön was kosten: Im Rahmen eines 700-Millionen-Dollar-Deals sicherte sich Crypto.com die Namensrechte an dem legendären Staples Center in Los Angeles. Die Heimat der Lakers, der Clippers, Kings und Sparks, wird für die kommenden 20 Jahre „Crypto.com Arena“ heißen.

Nicht zu übersehen ist auch das Engagement von Crypto.com in der Formel 1. Hier hat man einen 5-Jahres-Sponsoring-Deal über 100 Millionen Dollar abgeschlossen.

Daneben sponsert das Unternehmen die UFC (Ultimate Fighting Championship), die Philadelphia 76ers, die Montreal Canadiens, die italienischen Fußballliga Liga Serie A, den Fußballclub Paris Saint-Germain sowie dem eSports-Dienst Twitch Rivals.

Bitci – drei Jahre MotoGP

Die türkische Kryptobörse Bitci.com hat einen Dreijahresvertrag mit der Dorna Sports, dem Vermarkter der FIM MotoGP abgeschlossen und ist nun offizieller „Krypto-Partner“ der Motorrad-Weltmeisterschaft. Inkludiert sind einige Namensrechte sowie natürlich Streckenpräsenz. Interessanter dürfte aber für das 2018 in Bodrum gegründete Blockchain-Unternehmen die eingangs erwähnten Business-Modelle der Zukunft sein. Aus der Presseaussendung:

Bitci sei ein Unternehmen, „das es der Sport- und Unterhaltungsindustrie ermöglicht, Fan-Engagement-Programme über Fan-Token zu revolutionieren und Einzelpersonen die Möglichkeit zu geben, durch ihren Kryptowährungsaustausch zu investieren und zu gewinnen. Durch die Blockchain-Technologie und die Kryptowährungsbörse positioniert sich Bitci als One-Stop-Investitionsplattform für technisch versierte Investoren und Fans.“

eToro – allgegenwärtig im Fußball

eToro nennt sich „Social Trading Plattform“ und findet diesen Community-Gedanken im Soziotop von Fußballvereinen wieder. Etoro ist mittlerweile in der deutschen, der italienischen, der französischen und der englischen Fußball-Liga als Club-Sponsor allgegenwärtig.

Im November wurde bekannt, dass diese Sponsoring-Aktivität massiv ausgebaut werden soll. Insgesamt 12 neue Partnerschaften mit Clubs in England und Italien seien bereits für 2022 fixiert.

USA: NBA vs. NFL

Während die NBA (National Basketball Association) bereits mit ihren Krypto-Sammelkarten auf der NFT-Plattform „NBA Top Shot“ bereits Hunderte Millionen Dollar Umsatz verzeichnet, hat die ur-amerikanische und konservativerenNFL (National Football League) im Herbst den Vereinen verboten, für Krypto Werbung zu machen oder NFTs anzubieten.

Der Druck auf die Sportverbände, mit Krypto zu arbeiten wird aber sicher nicht abnehmen. Zu viel Geld ist im Spiel, zu viele Business-Modelle eröffnen sich für die Zukunft. Und, wie berichtet, steigen auch Ausstatter ein: Nike goes NFT. Dieser Kreis von Sportler über Fans und Fanartikel wird sich bald im Metaverse schließen.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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