Österreichs Hauptstadt in der Vorreiterrolle: Token als Prämie für Wiener

Dass die Tokenisierung der Wirtschaft zunimmt, ist längst kein Geheimnis mehr. Aber was genau ist das? Digitale Währungen oder Token können verwendet werden, um reale Objekte als virtuelle Werte in der Blockchain darzustellen. Die Blockchain-Technologie ist vielen Usern bis dato nur im Zusammenhang mit dem Kauf von Bitcoin (BTC) bekannt, doch die Stadt Wien macht es vor: Unter dem Motto „let’s get tokenized“ sieht sich die Stadt Wien als Vorreiter in Sachen Blockchain-Technologie.

Revanche á la Krypto

Ein Belohnungssystem mit Hilfe des Wien Token? Für die Stadt absolut denkbar. Die Idee dahinter ist simpel und doch innovativ – ein Beispiel: für jede Fahrt mit dem Fahrrad würden die Bürgerinnen und Bürger Wiens Token in ihre Brieftasche erhalten. Der Token wäre vielfältig einsetzbar und könnte dazu dienen, mehr Bürgerinnen und Bürger dazu zu bewegen, etwas Gutes für ihre Stadt zu tun. Und vielleicht könnte man ihn auch direkt an einem der zahlreichen Bitcoin ATMs abheben. Hier erhalten Sie eine Übersicht der wichtigsten Bitcoin ATMs in Österreich für 2019. 

Wien als internationales Vorbild

Bereits in der Vergangenheit hat die Stadt Wien versucht, mit kleineren Projekten, das Neuland der Blockchain-Technologie in der Realwirtschaft zu betreten.
Die Notarisierung von Open-Government-Daten gehörte zu einer der ersten Ideen: Daten wurden mittels Blockchain transparenter und Herkunft bzw. Änderungen von Dokumenten nachvollziehbarer gemacht. Von jedem Dokument der Stadt Wien wurde ein digitaler Fingerabdruck, ein – in Krypto-Sprache – Hash-Code, genommen und auf eine Blockchain gelegt. Fälschungen kann man dann sofort erkennen: Wenn jetzt jemand ein Dokument mit einem Stadt Wien Logo verbreitet, kann man mithilfe dieser Lösung nachvollziehen, ob dieses Dokument von der Stadt Wien ist und ob es unverändert ist bzw. wann es das letzte mal geändert wurde. Ein eigenes Tool der Stadt Wien und des Bundes ist denkbar. Dokumente jeder Art können dann mit einem Hash-Code versehen werden. Das könnte dann zum Beispiel bei Zertifikaten und Zeugnissen eingesetzt werden.
Als nächstes folgte die Vergabe von Essensmarken an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über ein Blockchain-System.
Bisher gab die Stadt Wien Essensmarken an ihre Mitarbeiter in Papierform aus. Diese Marken können in rund 800 Lokalen von 20.000 MitarbeiterInnen eingesetzt werden. Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen EY hat die Stadt eine digitale Lösung entwickelt, die auf einer privaten Blockchain basiert. Die Essensmarken werden in eine Smartphone-App vergeben und können diese über die App bei Vertragslokalen einlösen. Das digitale Geld erhält also Einzug in unser Daily-Life – eine Übersicht der Kryptowährungen finden Sie hier.
Eine Stadt in Österreich mit rund 1,8 Millionen Einwohnern ist es also, die den Big Playern in Sachen Blockchain-Technologie etwas vormachen kann… Was kommt als nächstes?

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Lisa Gröning
Lisa Gröning
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