Algorand: Smart Contracts Update mit Teal und Rekeying-Feature

Algorand hat das ambitionierte Ziel, Ethereum den Platz als die Nummer 1 bei öffentlichen Smart-Contract-Plattformen streitig zu machen. Ende 2019 wurde das neuste Update der Finanz-Blockchain des Unternehmens Algorand angekündigt. Inzwischen gibt es aber neue Features und technologische Weiterentwicklungen:
Beispielsweise hat Algorand besonders niedrige Transaktionsgebühren und -dauern von unter 5 Sekunden. Es wird ausschließlich auf Proof of Stake gesetzt, und Projekte wie Bloq (Multi-Blockchain, APIs), Reach (Plattform für Algorand-Entwickler) und PureStake (Browser-Plugin) werden durchgeführt. Das unterscheidet etwa zum Kauf von Bitcoin (Proof of Work) oder Ripple (zentraler Validierungsmechanismus).
Technologische Besonderheiten sollten ebenso genannt werden, wie beispielsweise, dass keine Forks möglich sind und es zwei Arten von Nodes gibt. Die Algorand Standard Assets (ASA) stellen fast alle Möglichkeiten von Finanzprodukten dar. (Hier geht es zu unserem Vergleich der Top-Kryptobörsen.)
Interessantes Feature sind beispielsweise Algorand Smart Contracts (ASC1s) und die selbst entwickelte Programmiersprache TEAL, die für Transaction Execution Approval Language steht. Sie funktioniert ohne rekursive Logik. Auf die TEAL Smart Contracts gehen wir näher ein:

TEAL – Smart Contracts – was ist das, und was sind die Vorteile?

Smart Contracts sind mitunter das schönste und wertvollste Geschenk der Blockchain. Jedoch sind traditionelle Smart Contracts genauso kompliziert und weisen einige Nachteile auf, wie beispielsweise, dass diese im Layer-2 langsam, fragil und kostenintensiv sind. Algorand hat hier bereits einen anderen Ansatz gewählt und hat diese im Layer-1 und im Layer-2 implementiert. Das macht sie sicher, effizient und schnell.
Dadurch, dass sie im Layer-1 implementiert wurden, sind sie genau so sicher wie herkömmliche Zahlungen. Genau dieses Merkmal sorgt für den Namen TEAL Contracts, da diese in einer speziellen Programmiersprache geschrieben wurden: TEAL – Transaction Execution Approval Language.

Die Layer-1 Smart-Contract Plattform besteht aus zwei Hauptkomponenten:

  1. Stateless TEAL contracts (Veröffentlichung im November 2019)
  2. Stateful TEAL contracts (Veröffentlichung im August 2020)

Wie bereits erwähnt, sind die Transaktionsgebühren und die -dauer sehr gering. ASCI1s laufen auf über 1000TPS und sind somit innerhalb von 5 Sekunden abgeschlossen. Zusätzlich kosten sie genauso viel wie Transaktionen auf der Algorand Blockchain bei .001 Algos.

Reale Einsatzmöglichkeiten

Mit Stateful TEAL Contracts haben wir gleich eine Vielzahl an realen Nutzungsbeispielen wie beispielsweise Auktionen, Crowdsourcing oder der Funktion als Bestellhistorie. Ebenso wurden Tauschgeschäfte verbessert. Mit den stateless Contracts konnten diese bereits effizient und sicher ausgeführt werden. Jedoch muss man dafür eine Art „Marktplatz“ oder „Plattform“ haben, auf dem Verkäufer ihre Produkte mit einem Preis ausweisen. Hier können die Stateful TEAL Contracts greifen und die Lücke füllen.
Was für viele Regierungen und Finanzämter besonders interessant sein kann, ist, dass durch TEAL Contracts auch die Zahlung einer Provision/Steuer automatisch ausgeführt werden kann, sofern gewisse Güter erworben werden. Beispielsweise kann der Eigentümer das Gut erst freigeben, wenn automatisch auch eine Zahlung an das Finanzamt oder ähnliches erfolgte.
Ferner hilft es auch Banken. Schließlich kann der Nutzer sein Geld an eine Bank seines Vertrauens überweisen, beziehungsweise dies dort lagern. Die Bank kann durch TEAL nun auf mehreren Ebenen speichern, wie die Bankreserven aussehen und könnten binnen weniger Sekunden benachrichtigt werden, sollten die Reserven zu stark überschritten werden. Der Nutzer hingegen kann sein Geld zu jeder Zeit abheben oder benutzen, da all diese Informationen auf der Blockchain gespeichert sind.

Rekeying – Flexibler und ermöglicht wiederkehrende Zahlungen

Rekeying ist ein weiteres neues Feature, das von Algorand eingeführt wurde. Es ermöglicht wiederkehrende Zahlungen deutlich simpler durchzuführen, als es zuvor der Fall war.
Grundsätzlich ermöglicht Rekeying, dass eine Public Address mehrfach verwendet werden kann. Vorher waren der Private Spending Key und die Public Address immer miteinander verknüpft. Das macht Transaktionen teilweise sehr ineffizient und langwierig. Beispielsweise kam es nicht selten vor, dass ein Nutzer einen neuen Private Spending Key besaß und eine Transaktion durchführen wollte. Durch den neuen Key musste er die Public Address aber veröffentlichen aufgrund von Identifikationsgründen. Das erzeugte zusätzliche Transaktionsdauer, die nun mit dem Rekeying Feature verschwindet.
Das Rekeying-Feature ermöglicht dem Nutzer, den Private Spending Key zu wechseln, jedoch die Public Address beizubehalten. All das mit dem gleichen Maß an Sicherheit, mehr Flexibilität und weniger Kosten. Der Aspekt der Sicherheit steigt sogar um einen kleinen Bereich. Denn nun kann man seinen Private Spending Key regelmäßig wechseln und hält so sein Wallet deutlich geschützter.
Bislang gibt es keine andere Blockchain, die eine solche Funktion vorweisen kann. Somit ist Algorand einer der Vorreiter in diesem Gebiet.
Nikita Monastyrskiy ist freier Autor und Algorand-Insider

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