Das war offenbar knapp: Bitcoin hatte schwerwiegenden Bug

Vor einer Woche war ein Bitcoin-Cash-Entwickler über einen Bug in der Bitcoin-Blockchain gestolpert. (Wenn Sie Bitcoin Cash kaufen, verwenden Sie naturgemäß die gleiche Blockchain wie beim Kauf von Bitcoins). Schnell wurde vom Bitcoin-Team ein Update released und die Sicherheitslücke ohne viel Tamtam geschlossen. Erst jetzt wurde bekannt, dass die Developer den Ball flachhalten mussten, da die Sicherheitslücke offenbar eine echte Gefahr für Bitcoin darstellte.

Der Käfer saß in den Knoten

Der Bug hatte den Bitcoin-Referenzclient Core betroffen – also die für die Nodes zuständige Open-Source-Software. Zuerst war nur bekannt, dass der Fehler DoS-Attacken (DoS = Denial of Service) hätte ermöglichen können. Dabei werden die Knoten mit Daten dermaßen von außen beschäftigt, dass sie gar nicht mehr normale Bitcoin-Transaktionen verarbeiten können.
Nach und nach sickerte durch, dass die Sicherheitslücke unter Umständen auch Double Spends ermöglicht hätte. Ein Double Spend ist der Todfeind jeder Währung: die technische Möglichkeit, einen Wert zwei Mal auszugeben. Dadurch wäre auch die Produktion von Coins über das vorgesehene Limit von 21 Millionen Stück hinaus möglich gewesen. Wir möchten uns nicht ausmalen, was das mit good old BTC und den Kursen an den internationalen Kryptobörsen angestellt hätte.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Abgesehen von der generell eher mürrischen Marktlaune blieben die BTC Kurse in der vergangenen Woche relativ unbeeindruckt. Die technsiche Not-OP hat offenbar keine Panikverkäufe verursacht.
Das Bitcoin-Core-Team sieht mittlerweile die Sache als erledigt an, es scheinen auch ungefähr die Hälfte aller Nodes-Betreiber auf die neue Software upgedatet zu haben. Somit ist auch die Gefahr einer Fork sehr gering.
Die Schwester Coins Bitcoin Cash und Litecoin LTC erfuhren mittlerweile ebenfalls ein Update.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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