Twitter voll auf Bitcoin-Kurs

Jack Dorsey, seines Zeichen Chef des Kurznachrichtendienstes Twitter und bekennender Bitcoin-Fan, scheint immer mehr auf den Krypto-Geschmack zu kommen. Die mehr als 200 Millionen täglich aktiven Twitter-User bieten auch eine ergiebige Spielwiese, um etwaige Integrationen zu testen.

Aber der Reihe nach: Ende August twitterte Dorsey selbst, dass er eine dezentrale Kryptobörse plane. Das Fintech „Square“, ebenfalls eine Gründung des Twitter-Bosses, soll dabei eine Hauptrolle spielen.

Im Grunde soll die Involvierung einer zentralen Institution, die tendenziell Fiatgeld in Krypto umtauscht, vermieden werden: ein Open-Source-Projekt, das also dezentral digitale Assets managen kann und sie für jedermann zugänglich macht.


Allen Anschein nach ist der Plan, lediglich Bitcoin-Kauf zu ermöglichen, andere Assets wie Handel mit Ethereum oder das aktuelle boomende Cardano-Trading scheinen außen vor gelassen zu werden.

BTC-Trinkeld für Content

Gestern (Mittwoch) ist darüber hinaus die Information geleakt, dass Twitter die Integration von BTC in seine Trinkgeldfunktion einzubinden plant.

Trinkgeldfunktion? „Tips Jar“ ist eine Feature, das in der Beta-Version getestet wird und mit der User andere User nicht nur mit einem „Like“ belohnen können, sondern eben auch mit Trinkgeld. Und das soll dann mit Bitcoin möglich werden.

Technisch kommt das Lightning Network zum Einsatz, bei dem sich User gegenseitig Kleinstbeträge senden können, ohne auf Miner und deren anfallende Gebühren angewiesen zu sein.

Die Fantasie für Twitter mit eigenem „Tip Jar“ ist offensichtlich: Einerseits können sich Freunde dezentral Trinkgelder innerhalb dieser Social-Media-Welt überweisen, andererseits – und da spielt wohl die Musik: Twitter könnte so ein Publisher werden, wo Content von Autoren monetarisiert werden kann.

Im besten Falle wird das ein neues Geschäftsmodell für Medienmacher. Im schlechtesten: eine Goldgrube für Verschwörungstheoretiker.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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