China: Blockchain-Unternehmen erreichen Allzeithoch in 2020

Trotz der weltweiten Pandemie sprießen die chinesischen Blockchain-Unternehmen aus der Erde: Im Jahr 2020 gab es mehr Neugründungen als in den Jahren davor. Zwischen Januar und Juli haben mehr als 10.000 neue Unternehmen ihren Weg in die freie Wirtschaft gefunden.

Zwischen Hype und Regulierung

Obwohl China 2017 den Handel mit Kryptowährungen (Hier finden Sie eine Übersicht des digitalen Geldes 2020) und ICOs verbot, zeigte die Blockchain-Industrie keine Anzeichen von Schwäche, sondern expandierte deutlich.
Bei den Blockchain-Unternehmen handelt es sich nicht nur um dezentrale, kleine Projekte, sondern auch um Maßnahmen der chinesischen Regierung rund um den Blockchain-Sektor. Öffentliche Dienstleistungen sind aktiv in das Blockchain-System überführt worden. Aber auch in Sachen Supply-Chain hat China anderen Ländern einiges voraus: in Hangzhou kann die Lieferkette von Meeresfrüchten mithilfe einer Infokarte, auf der Blockchain basierend, nachverfolgt werden. Das gesamte Profil eines bestimmten Produkts kann von den Konsumenten eingesehen werden, einschließlich des Zeitpunkts und Ortes der Herstellung.
Die meisten Blockchain-Start-Ups in China wurden mit geringem Kapital gegründet und konnten binnen kurzer Zeit ein enormes Eigenkapital anhäufen. Die chinesische Zentralbank hat in den letzten Jahren 4,7 Millionen Dollar an Finanzmitteln für ihre Blockchain-Handelsplattform (Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Kryptobörsen) erhalten. Das Land genehmigte 224 Blockchain-Projekte von großen Unternehmen, darunter JD, Walmart, China und Baidu.

Blockchain-Muffel Deutschland

Ganz anders sieht das (leider) in Deutschland aus: lediglich fünf Prozent aller deutschen Unternehmen nutzen die Vorteile der Blockchain-Technologie und nur 12% spielen mit Gedanken einer Nutzung. The German Angst? Trotz der enormen Aufmerksamkeit von Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC), ist die Blockchain noch immer ein Exot unter den digitalen Technologien: In Deutschland trauen sich lediglich große Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern daran, die Blockchain zu nutzen.
Große Unterschiede gibt es auch beim Einsatz in verschiedenen Branchen. Am häufigsten nutzen Banken und Versicherungen die Technologie. Bei Informations- und Kommunikationsunternehmen liegt der Anteil bei sechs Prozent, bei Maschinen- und Anlagenbauern sowie Unternehmen aus der Automobilindustrie bei fünf Prozent, im Handel bei drei Prozent. Nur vier Prozent der Chemie- und Pharma-Unternehmen nutzen bereits die Blockchain-Technologie.

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Lisa Gröning
Lisa Gröning
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