Coinbase geht in die Offensive und plant Kapitalerhöhung von 2 Milliarden US-Dollar

„Diese Kapitalerhöhung stellt eine Gelegenheit dar, unsere bereits starke Bilanz mit kostengünstigem Kapital zu stärken“.

Die offizielle Pressemitteilung der Kryptobörse Coinbase ist nicht übermäßig konkret und spricht nur lapidar davon, dass man gedenke, die zwei Milliarden US-Dollar in Form einer Anleiheemission aufzunehmen.


Auch beim Zweck hält sich Coinbase einigermaßen bedeckt: Das zusätzliche Kapital solle für „allgemeine Unternehmenszwecke“ verwendet werden sowie für Investitionen in die Produktentwicklung. Aha. Man ist geneigt zu fragen, was denn sonst noch zur Debatte stehen könnte.

Coinbase bietet SEC die Stirn

Erst vor kurzem berichtete der Krypto-Monitor über die Drohung der SEC, Coinbase zu verklagen. Hintergrund war die von Coinbase geplante Einführung des Lending-Programms. Beim Lending handelt es sich um einen Vorgang, bei dem ein Nutzer einem anderen Geld leiht und Zinsen für das Risiko bekommt, dass der Schuldner das Geld nicht zurückzahlen kann.

Coinbases Idee ist, dass die Geldgeber nicht in das Programm selbst, sondern über die Kryptobörse in den Stablecoin USDC investieren. Coinbase verleiht diese USDC dann an die verifizierten Kreditnehmer, wodurch eine Rendite von bis zu vier Prozent zustande kommen kann. Coinbase stellt klar, dass sie der Verpflichtung nachgehen werden, jeden USDC auf Antrag wieder an den Geldgeber zurückzuzahlen. 

Genau das scheint der amerikanischen Finanzaufsicht ein Dorn im Auge zu sein. Diese behauptet nämlich, dass es sich bei dem Programm – anders als etwa beim Kauf von Bitcoin oder Kauf von Ethereum – um ein Wertpapier handelt. Coinbase nimmt dazu aktuell folgendermaßen Stellung:

„Das Lend-Programm von Coinbase gilt nicht als Wertpapier – oder, um es juristisch auszudrücken, es handelt sich nicht um einen Anlagevertrag oder einen Schuldschein. Die Kunden werden nicht in das Programm ‚investieren‘, sondern die USDC, die sie auf der Coinbase-Plattform halten, im Rahmen ihrer bestehenden Geschäftsbeziehung verleihen.“

Coinbase erfährt zu ihrem Vorteil viel Rückhalt aus der Krypto-Community. Viele Stimmen sind der Meinung, dass sich die SEC nur „gute Akteure“ vornimmt, wobei der eigentliche Betrug in der Kryptoszene ungehindert weitergeht. Unzählige Projekte werben bereits seit Jahren mit absurd hohen Renditen. Reaktionen seitens der SEC blieben dabei allerdings im Hintergrund.

Wie wir ebenfalls berichtet hatten, verdichten sich die Gerüchte eines Combebacks von Ripple bei Coinbase. Coinbase scheint, in die Offensive zu gehen und möchte wohl auch seine Kriegskassa für etwaige Rechtskosten sicherheitshalber gut gefüllt wissen.

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Philipp Weimer
Philipp Weimer
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