G20-Treffen bringt neue Richtlinien: In Osaka ging es auch um Kryptowährungen

Der G20-Gipfel in Osaka endete am Wochenende. Alles schaute auf Donald Trump und Xi Jinping – ob wohl der Handelsstreit zwischen den USA und China eskalieren würde. Tat er nicht. Aber im Aufmerksamkeitsschatten der beiden wurde etwas beschlossen, was unsere Kryptoszene nachhaltig beeinflusst.

FATF-Richtlinien für Kryptowährungen fix

Die Financial Action Task Force (FATF) ist ein international tätiges Gremium, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Geldwäsche zu bekämpfen. Erst unlängst wurden die Richtlinien der Task Force überarbeitet und für digitale Assets anwendbar gemacht. Nun wurden diese am G20-Gipfel durchgewunken.
Was bedeutet das? Kryptobörsen müssen in Zukunft von jeder Transaktion Name des Auftraggebers, Kontodetails (soweit möglich) und geografische Informationen dokumentieren. Das ist natürlich ein Schlag ins Gesicht der Dezentralisierungs-Fans und widerspricht den Urideen des Distributed Ledger. Dennoch ist die Aufregung in der Kryptoszene überschaubar. Man hat diese Entwicklung kommen sehen, und gerade europäische Krypto-Exchanges haben ohnedies schon längst recht komplexe KYC (Know Your Customer) Regularien zu befolgen.
Wie sich die FATF-Richtlinien in Zukunft auf die Käufer von Bitcoin, Ethereum, Ripple & Co. auswirken, ist schwer abzuschätzen. Vor allem wird der administrative Mehraufwand nicht ganz ohne zusätzliche Kosten zu bewältigen sein, die wohl an den Konsumenten weitergereicht werden.

Aufmerksamkeit adelt

binance jersey banner Beim G20-Gipfel wurde darüber hinaus vereinbart, die Entwicklungen auf den Kryptomärkten im Sinne der „globalen Finanzstabilität“ (welcher eigentlich?) weiter genau zu beobachten.
Manche Analysten glauben, dass auch die Angst vor einer Regulierung des Kryptomarktes am Kursverlust des Bitcoin der vergangenen Tage Schuld ist. Was jedenfalls der G20-Krypto-Themenschwerpunkt auch bedeutet: Digital Assets werden in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Und je amtlicher die Anerkennung – auch wenn sie sich durch Regulierung ausdrückt –, desto geeigneter für neue institutionelle Marktteilnehmer. Es ist also durchaus denkbar, dass die FATF-Richtlinien mittelfristige mehr Türen öffnen als sie in Sachen Privacy schließen.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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