Premiere: Uber-Fahrt mit Kryptowährung bezahlen

Basierend auf einer Studie des Instituts Immutable Insight hat das Wirtschaftsmagazin Capital soeben veröffentlicht, dass 2018 nur 300 von vormals 2.000 Kryptowährungen de facto überlebt haben und zumindest noch minimale Marktaktivitäten verzeichnen.

Weg von der Spekulation – hin zur Anwendung?

So dramatisch dieses Coin-Sterben auch ist, so wenig überraschend kommt es: Die Zeiten des ICO-Goldrausches, während dessen oft ein White Paper dem anderen glich und es um ein reines Spekulationswettrennen ging, sind vorbei. Mit der Katerstimmung kommt das Gesundschrumpfen. Denn während der SHADE Token mit einer Marktkapitalisierung von 42 US$ (Platz 1782 auf coinmarketcap.com) oder der Yenten (29 US$, Platz 1783) wohl den Weg alles Irdischen gehen, bleiben Investitionen in Bitcoin, Ripple oder Ethereum eine Anlageform mit Perspektive.
Auch bei Börsen dünnt sich die Szene aus. Die Bitcoin-Exchange Liqui hat gerade das Handtuch geworfen, die größten Kryptobörsen – hier in unserem Vergleich – sind wohlauf.
Der Trend bei Kryptowährungen scheint jedenfalls mittlerweile recht eindeutig: Der Spekulations-Hype weicht, jetzt geht’s (endlich) um reale Anwendungen. Und immer mehr Geldautomaten, an denen man Bitcoin abheben kann, finden ihren Weg an die Straßenecke. Die wichtigsten Bitcoin Bankomaten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz finden Sie hier.

Mit BTC eine Uber-Fahrt bezahlen

Vor wenigen Tagen hat der Payment-Solutions-Anbieter Vendit verlautbart, dass er Uber an sein Wallet angebunden hat. Somit wird es erstmals möglich, mit einer Kryptowährungs-basierten Wallet das Guthaben auf dem eigenen Uber-Account einzuzahlen. Und – Tusch! – ein Uber-Ride wird quasi mit BTC bezahlbar.
Wie’s gemacht wird, sehen Sie auf Vendits nettem Promo-Video (mit dem obligatorischen „It’s a little bit slow right now“ und „sh…oot“). Hier sieht man auch, dass die Abwicklung über den Vendit Token erfolgen dürfte; genauere Infos bleibt uns Vendit noch schuldig.
Vendit hat schon eine Krypto-Zahlunsanbindung bei der Pizza-Kette Domino’s etabliert; Uber auf der anderen Seite wird auch nicht zum ersten Mal mit der Welt der Kryptowährungen in Verbindung gebracht. Als 2016 Argentinien Kreditkarten als Zahlungsmittel stark limitierte, wollte Uber auf Bitcoin ausweichen. Damals konnten lokaler Taxiunternehmen durchsetzen, dass Uber insgesamt seine Services einschränken musste. (Das kommt unseren Lesern aus Österreich bekannt vor.)
Genau da könnte natürlich auch eine spannende Perspektive für Uber liegen: Je dezentraler das Zahlungsmittel, desto unabhägiger das Business. Nachdem dem weltgrößten Fahrdienstanbieter immer wieder in regionalen Märkten kräftiger Gegenwind entgegenbläst, hat Uber sicher nichts gegen eine überregionale unreglementierte Bezahl-Alternative.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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