Trump vs. Biden: Was die US-Wahl für Bitcoin & Co. bedeuten kann

In wenigen Stunden geht’s los: Die Präsidentschaftswahlen in den USA werden ihren Lauf nehmen. Das Ergebnis wird so oder so international zu spüren sein. Wird es auch relevant sein für Menschen, die in Bitcoin investieren, Ethereum kaufen oder in Tether anlegen?
Ok, letzterer Coin ist ja ein an den US-Dollar gekoppelter Stablecoin. Dieser wird daher wohl unmittelbar die Entwicklung der amerikanischen Politik und Wirtschaft zu spüren bekommen. Doch wie steht es um andere Digital Assets und das generelle Geschehen an den Kryptobörsen? Der – unmögliche – Versuch einer Prognose:

Szenario 1: Trump gewinnt


Das ist jetzt nicht sehr überraschend, dass Trump am klassischen Finanzsystem festhalten möchte. Schließlich hat es ihn bis jetzt alimentiert, und seine Lust auf Modernisierung ist bekanntlich generell enden wollend. Blue Collar Worker gehören in die Erdölindustrie, weiße White Collar Worker an die Wallstreet, Frauen gehören grabbed. Dass die Idee der Dezentralisierung und Aufgabe von Machtmechanismen mit einem solchen Gesellschaftsmodell inkompatibel ist, liegt auf der Hand.

Sollte Trump die Wahlen gewinnen (Satoshi Nakamoto möge abhüten!), wird wohl auch wirtschaftlich die Spaltung weitergehen: Vergangenheit vs. Zukunft. Fracking hüben, AI drüben. Alte weiße Politiker werden weiterhin mit dem Schaffen von Rahmenbedingungen für New Economy überfordert sein. Weiterhin wird es Hearings geben, bei denen sich Silicon-Valley-Stars dilettierenden Amtsinhabern gegenüber sehen. (Wir erinnern uns mit Schaudern daran, wie 2018 Google CEO Sundar Pichai dem republikanischen Kongressabgeordneten Steve King aufklären musste: „Das iPhone wird von einer anderen Firma hergestellt.“)
Heißt auch: Kryptowährungen werden wahrscheinlich weiterhin nicht begriffen werden und ein Parallel-Dasein führen. Das muss zumindest für den BTC-Kurs keine negative Aussicht sein, schließlich hat der Bitcoin seinen Wert in den vergangenen 4 Jahren fast verdoppelt.

Szenario 2: Biden gewinnt

Wäre der dezidierte Bitcoin-Befürworter Andrew Yang nicht in den Vorwahlen ausgeschieden, wäre die Position der Demokraten glasklar. So bleibt es hingegen vage. Joe Biden, auch nicht unbedingt ein Vertreter der Generation TikTok, hielt sich zu dem Thema eher bedeckt. Bloomberg-Analysten wollen erahnen, dass Biden für einen proaktiveren Kryptokurs stehe als die „Administration“ Trump.
Sollte Biden die Wahl gewinnen, muss Trump erst die Niederlage eingestehen. Hier sind wohl Turbulenzen vorprogrammiert. An der 5th Avenue in New York verbrettern sie nicht zum Vergnügen die Auslagen wie sonst in Florida vor einem Hurrikan. Sollte es dann noch von Interesse sein, werden wohl auch in dem Fall von der Tagespolitik unabhängige Krypto-Assets ihren Reiz haben.
Fingers crossed.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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