„Netz von Täuschungen“: SEC verklagt Binance

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„Zhao (Changpeng Zhao, Binance-CEO, Anm.) und die Unternehmen von Binance waren in ein umfangreiches Netz von Täuschungen, Interessenkonflikten, mangelnder Offenlegung und kalkulierter Umgehung des Gesetzes verwickelt.“

Der Chef, der US-Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, schießt in einem öffentlichen Statement scharf gegen die größte Kryptobörse der Welt und schickt damit die Kurse auf Talfahrt:

Bitcoin-Kauf: € 24.080 (-4,4%/24h)
Ethereum-Kauf: € 1.700 (-3,1%/24h)
BNB-Kauf: € 260,5 (-7,9%/24h)

Gestern, Montag, wurde öffentlichkeitswirksam ein Traktat über 136 Seiten und 13 Klagen von Gensler gegen Binance und Changpeng „CZ“ Zhao präsentiert. Dazu serviert er auch ein geleaktes Statement vom ehemaligen COO an CZ: „Wir operieren in the USA als f***ing unlizenzierte Wertpapierbörse.“

Es handelt sich bei dieser Episode um das vorerst letzte Kapitel einer Soap Opera zwischen den US-amerikanischen Behörden und der Krypto-Industrie, die sich schon seit geraumer Zeit zuspitzt und nun zu eskalieren scheint.


Seit dem FTX-Fiasko vor 8 Monaten sind die Aufsichtsbehörden bemüht, besonders pflichtbewusst rüberzukommen und den folgeschweren Lapsus rund um Sam Bankman-Fried & Co. vergessen zu machen. So piesackt die SEC seit Monaten unter anderem auch Ripple, Kraken, Coinbase.

In der Industrie macht sich immer mehr Unmut bemerkbar, man fühlt sich geradezu aus den USA vertrieben. Der ganze Konflikt wird noch mit einer politischen Komponente aufgepeppt: Angeblich hatte FTX-Chef Sam Bankman-Fried Millionenbeträge an die Demokraten gespendet. Eine Zuwendung mit üblem Nachgeschmack – nicht zuletzt, weil ja die Demokraten im Gegensatz zu den Republikanern für eine strengere Krypto-Regulierung stehen.

Und es gibt in der Soap Opera noch einen Plot-Twist: Krypto-Jäger Gary Gensler soll laut Medienberichten zwischen 2018 und 2019 von Binance ein Job-Angebot bekommen haben. Gensler unterrichtete damals noch am Massachussetts Institute of Technology (MIT) und habe zwar abgelehnt, aber im Rahmen eines Inputs zum Thema „Lizenzierung in den USA“ für genug Aufruhr bei Binance gesorgt, dass danach intern ein Papier mit dem Titel „Wie man Binance von den US-Behörden abschirmt“ kursierte. So soll unter anderem von der Empfehlung von VPNs für Kunden die Rede gewesen sein.

Vielleicht steht ein Staffelfinale für die schon seit langem im Kreuzfeuer der Kritik stehende Kryptobörse Binance bevor, die Serie SEC vs. Crypto wird allerdings weitergehen. Denn: Im Gegensatz zu Europa kann man sich in den USA offenbar zu keinem regulatorischen Rahmen durchringen.

Die USA haben Hollywood. Den Krypto-Standortvorteil hat die EU.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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