Zentralisierte Kryptos und die Banken

Wie ein Bericht des Weltwirtschaftsforums darlegt, liebäugeln mehr als 40 Zentralbanken weltweit mit der Blockchain-Technologie.
Die Zentralbanken erforschen in erster Linie die „Central Bank Digital Currency“ Währung, kurz CBDC. Diese virtuelle Währung wird für Transaktionen zwischen Banken verwendet, welche von der Blockchain authentifiziert werden. CBDCs unterscheiden sich von Bitcoin und co. insofern, als dass diese vom Staat ausgegeben werden und die Vorschriften von Regierungen einhalten.
Et voilà – da haben wir sie ja schon längst: die zentralisierte Art von Kryptowährung! Hier finden Sie eine Übersicht der besten Kryptowährungen 2019.

Anwendungsbereiche: Krypto und die Zentralbanken

Laut des Berichts gibt es wohl zehn verschiedene Anwendungsbereiche für die verschiedenen Zentralbanken: sie arbeiten offenbar daran, das interne System durch den Einsatz der Blockchain-Technologie zu verbessern.

  • Retail Central Bank Digital Currency: das Zentralbankengeld in elektronischer Form
  • Wholesale Central Bank Digital Currency: das „klassische“ Geld der Zentralbanken in elektronischer Form dient für den Handel unter Banken und Clearing Houses
  • Interbank Securities Settlement: mittels Kryptowährungen soll der Wertpapierhandel zwischen Banken geklärt werden
  • Payment System Resiliency and Contingency: Verwendung der Blockchain, um Zahlungsprozesse innerhalb der Banken abzusichern
  • Bond Issuance and Lifecycle Management: Anleiheemission über die Blockchain
  • Know-Your-Customer and Anti-Money-Laundering: den Kunden genau durchleuchten und der Geldwäsche vorbeugen – gelingen könnte das zum Beispiel durch eine digitale, national angelegte Identitätsplattform mittels der Blockchain
  • Information exchange and data sharing: dezentrale Datenbanken sollen dabei helfen, Informationen auszutauschen
  • Trade Finance: Handelsfinanzierung über dezentrale Datenbanken
  • Cash Money Supply Chain: Rückverfolgung von Bargeld
  • Customer SEPA Creditor Identifier (SCI) provisioning: Blockchainbasierter Abgleich von Kundendaten

Zentralbanken lieben Krypto? Pustekuchen

Eigentlich hätte der Name schon stutzig machen sollen: ZENTRALbanken und DEZENTRAL – irgendwie ein Widerspruch. Da spielt doch jemand einen Streich – denn hierbei geht es Gewiss nicht darum, den Kerngedanken von Kryptowährungen zu verfolgen: Dezentralisierung! Nein, viel mehr geht es darum, unter dem Deckmantel „Wir lieben Kryptowährungen“ ein zentralisiertes digitales Geld bei den ganz Großen einzuführen. Den Zentralbanken. Denn das „Experimentieren“ der Banken besteht nicht darin, sich fröhlich Ripple (XRP) oder Ethereum (ETH) hin- und herzusenden. Vielmehr geht es darum, die Blockchain-Technologie zu verwenden, um die eigene Infrastruktur zu stärken. Und die Großen noch größer zu machen. Satoshi Nakamoto, der unbekannte Erfinder des Bitcoin, schlägt bestimmt die Hände über dem Kopf zusammen.

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Lisa Gröning
Lisa Gröning
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