China zwischen Mining-Verbot und Bitcoin-Hype

China verschärft seinen ohnedies schon rigorosen Kurs gegen Kryptowährungen. Seit Jahren ist der Handel mit Bitcoin & Co. untersagt – genauso wie öffentliche Initial Coin Offerings (ICOs). Jetzt will die Regierung einen Schritt weitergehen und Bitcoin Mining generell verbieten.

Entgegengesetzter Trend im Business

Das ist insofern brisant, als China im Schürf-Gewerbe der Blockchain eine große Nummer ist: Nicht nur ist das Reich der Mitte der mit Abstand größte Produzent von Mining-Hardware, es sollen sich auch laut einer Studie der Universität Princeton und der Florida International University knapp drei Viertel (!) der globalen Rechnerkapazitäten zum Mining in China befinden.

Entgegengesetzter Trend in der Bevölkerung

Es sind aber bei weitem nicht nur Profis, die in China sehr wohl an Kryptowährungen interessiert sind. Wie soeben die Suchmaschine Baidu bekannt gab, wurde in den vergangenen Tagen Bitcoin zum meistgenutzten Suchbegriff beim chinesischen Google-Pendant. Grund dafür scheint das anhaltende Kurshoch zu sein: Dass der Bitcoin BTC derzeit solide über 5.000 US$ liegt, lässt sich selbst in China nicht verheimlichen. In seinem Sog haben auch andere Coins Oberwasser und schüren das Interesse, Ethereum, Ripple oder Shooting-Stars à la Binance Coin oder Stellar zu kaufen. (Wo Sie welche Währungen bekommen, sehen Sie in unserem Kryptobörsen-Vergleich.)
Bekannter Maßen juckt es aber die chinesische Regierung wenig, was manche Gruppierungen wünschen. Und so hat die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform (SKER) Mining generell auf den Index der Tätigkeiten gesetzt, die „unsicher, Verschwendung von Ressourcen, Belastung für die Umwelt oder nicht gesetzkonform“ seien.
Mining mit dem Ressourcen-Argument einzuschränken ist mehr als verständlich. Andererseits: Wenn so viel Interesse auf strenge Reglementierungen trifft, macht Not erfinderisch, und es kann Neues entstehen. Man darf gespannt sein, wie sich dieses Tauziehen in China entwickeln wird.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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