Bye, bye Libra? Facebook-Coin steht vor Hürden

Der Facebook-Coin schaffte es nur für kurze Zeit aus dem Rampenlicht – eine Konferenz sorgt nun erneut wieder für Wirbel um Libra. In Basel trafen sich am 16. September Vertreter von Facebooks geplanter Kryptowährung Libra mit insgesamt 26 Zentralbanken-Vertretern.

Der Libra-Gipfel

Nachdem die Schweiz sich nicht als Fan des Coins geäußert hat, ziehen andere Kritiker nach. Host des Treffens in den vergangenen Tagen war Benoît Cœuré von der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIS) leitete die Konferenz. Es gab unter anderem Präsentationen von Fnality International, der Libra Association und JPMorgan. Benoît Coeuré äußert sich auf der Konferenz warnend zu Libra:
„Als neue Technologie sind Stable Coins weitgehend ungetestet, insbesondere in dem Umfang, der für den Betrieb eines globalen Zahlungssystems erforderlich ist. Sie bergen eine Reihe ernsthafter Risiken im Zusammenhang mit den Prioritäten der öffentlichen Ordnung. Die Messlatte für die Zulassung wird hoch sein.“

Die Vision

Mit der hauseigenen Zuckerberg-Kryptowährung sollen grenzübergreifende Bezahlvorgänge deutlich effizienter und günstiger gestaltet werden. Bei Libra handelt es sich um einen sogenannten Stablecoin, das heißt, er ist an einen Korb staatlicher Währungen gekoppelt und somit im Preis deutlich stabiler als beispielsweise der Bitcoin. Das Trading läuft direkt über das soziale Netzwerk und ist somit vielen Milliarden Menschen aufeinmal zugänglich – der Hype ist riesig, obwohl bislang nur das White Paper veröffentlicht wurde.

Die Kritik

Die Kryptowährung Libra wühlt sowohl die Krypto-Community als auch Regulatoren und Regierungen auf. Der größte Kritikpunkt: ein privates Unternehmen – also Facebook – gibt die digitale Währung heraus. Kritiker nennen explizit die Freizügigkeit der Nutzerdaten, weshalb der Konzern in den vergangenen Jahren in die Kritik geraten ist, als ernstzunehmende Gefahr. Bei Kryptowährungen geht es nämlich vor allem um Sicherheit – die könnte mit Facebook als Libra-Akteur nicht immer gegeben sein.

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The Hype is real

Natürlich gibt es bei so einem Milliarden-Projekt etliche Gegner – vor allem natürlich, weil viele die Gefahr des Zuckerberg-Imperiums riechen. Würde der Libra-Coin wirklich an den Start gehen, könnte er viele andere Krypto-Projekte und Währungen im Allgemeinen schnell in den Schatten stellen. Von einer Sekunde auf die andere hätten Milliarden Menschen Zugang zum Krypto-Markt. Mit nur einem Mausklick.
Die andere Seite der Medaille sieht aber rosig aus: Bislang hatte keine andere Kryptowährung so einen medialen Hype. Das pusht den Markt des digitalen Geldes, und auch die Kurse von Bitcoin (BTC) & co. können dadurch in die Höhe springen.

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Lisa Gröning
Lisa Gröning
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