Falscher Wal-Alarm: Ripple XRP startet mit Erdrutsch-Transaktion ins Jahr 2019

Wird 2019 das Jahr des Ripple? Der Jänner hatte gerade begonnen, da ließ die Kryptowährung bereits mit enormen Transaktionen aufhorchen. Mehr als 2 Milliarden Ripple XRP wechselten das Wallet – was natürlich Whale Alert auslöste. Aber eines nach dem anderen.

Wal-Alarm oder Emission?

Wie bei allen Kryptowährungen hält das ausgebende Unternehmen selbst einen Bestand der Digital Assets. Das Management muss nicht die eigenen Ethereum, IOTA oder Dash kaufen – sogar bei Bitcoin gibt es angeblich einen einbehaltenen Bestand –, sondern hofft auf Wertsteigerung als Teil der Bezahlung.
Im Falle von Ripple Labs sind das gar 60% der Gesamtmenge. Das birgt natürlich ein gewisses Risiko für den Markt (hier geht es zu unserem Kryptobörsen-Vergleich), da eine plötzliche Flutung mit einer großen Menge der Währung den Wert beeinflussen kann. Allerdings hat Ripple-CEO Brad Garlinghouse bereits 2017 bekannt gegeben, in welchem Rhythmus Token-Emissionen von Treuhandkonten („Escrows“) geplant seien.
Nun wurden in mehreren Transaktionen insgesamt 2.133.569.088 XRP gleich zu Beginn des Jahres bewegt, und der Markt war sich zuerst nicht sicher, ob das den von Garlinghouse beschriebenen Emissionen zuordenbar ist, oder ein Wal aktiv geworden sei. Exkurs: Als Wale werden im Kryptobusiness Big Player bezeichnet, die so große Bestände einer Kryptowährung halten, dass sie mit ihrem Verhalten bereits den Kurs manipulieren können.
Der Twitter Account „Whale Alert“ schlug jedenfalls bei dem XRP-Erdrutsch prompt Alarm. Nach kurzer Aufregung und Verunsicherung konnte aber Entwarnung gegeben werden – es sei eine reguläre Escrow-Bewegung. Zur Entschuldigung des Krypto-Whale-Watchers: Werden nach Emissionen weniger Token im Markt verbraucht, kommen die restlichen zurück in die Escrow-Schleife und können sich daher später zu größere Mengen ansammeln. Das macht das System etwas kompliziert.

Nur Lärm um nichts?

Der Fehlalarm ist aber dennoch nicht uninteressant. Erstens muss es ja eigentlich jemand geben, der außerbörslich diese Menge an XRP benötigt. – Eine Institution? Zweitens: Die gesamte Bewegung der XRP im Gesamtwert von mehr als 750 Millionen US$ dauerte insgesamt keine halbe Minute und kostete alles in allem weniger als 1 US-Cent. Finanzdienstleistern, der Anwendungs-Zielgruppe des Ripple, bereiten solche Performance-Eckdaten tendenziell schlaflose Nächte. Mal abgesehen von den Banken, die bereits mit Ripple experimentieren. Und das sind nicht wenige.
Ob was im Busch ist oder der Move „nur“ eine Leistungsschau war – Ripple wird 2019 zu beobachten sein.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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