Kurse träge, aber: Bitcoins Hash-Rekord, Ripple mit Santander-Highway, A1 mit Krypto-Payment

Der Kryptomarkt befindet sich aktuell in einer Diskrepanz. Während die Kurse an den internationalen Kryptobörsen eher seitwärts taumeln bis negative Tendenzen zeitigen, deuten andere Signale über die Akzeptanz und über reale Anwendungsfälle der Assets steil nach oben. Ein Grund für die verhältnismäßig negative Stimmung in der Investorenszene dürfte wieder mal Libra sein: Kaum sickerte gestern (Dienstag) durch, dass die EU wettbewerbsrechtliche Bedenken gegenüber Facebooks Coin hat, leiden am Markt auch gleich andere Kryptowährungen. Déjà-vu.
Von längerfristiger Relevanz sind aber wohl die oben erwähnten positiven Signale. Also – here we go:

Signal 1: Hashrate Bitcoins auf Rekordhoch

Anfang der Woche hat die Bitcoin Hashrate einen neuen Rekordwert von 82,5 Tera Hashes pro Sekunde erreicht (82,5 Billionen Rechenvorgänge pro Sekunde). Man könnte diese Rate als den Puls einer Kryptowährung bezeichnen, der einige Lebenszeichen wiedergibt: Je mehr Rechenleistung eine Blockchain ermöglicht, desto leistungsstärker das ganze Modell. Gleichzeitig bedeutet das auch, dass mehr Miner Rechenleistung zur Verfügung stellen und nach Bezahlung in dieser Kryptowährung streben. Und: je mehr Rechenleistung, desto sicherer (auch gegenüber 51-Prozent-Attacken) ist die Coin – was sie wiederum für Investoren attraktiver macht.
Sprich: Auch wenn der Bitcoin soeben 6% in 24 Stunden verloren hat und an der 10.000-USD-Grenze nagt, so ist er doch blockchain-medizinisch kerngesund.

Signal 2: Santander baut mit Ripple Überweisungs-Highway

Genau genommen bedient sich die spanische Großbank der App One Pay FX, die wiederum auf Ripples xCurrent Software basiert, um einen Express-Überweisungsservice aufzubauen. Dieser soll kostenlos und in Echtzeit Zahlungen zwischen Südamerika und den USA ermöglichen! (Und wieder ein Beweis, um wie viel das dezentrale Denken der Politik voraus ist. Exkurs Ende.)
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Signal 3: Telekom-Anbieter akzeptiert Bitcoin

Der führende Telekommunikations-Anbieter Österreichs, A1, bietet in ausgewählten Outlets Bezahlung mit etablierten Kryptowährungen an: Bitcoin, Litecoin, Dash, Ethereum, Ripple sowie Stellar werden ab sofort in den A1 Shops Wien Kärntnerstraße, Wien Mitte The Mall, Krems Bühl Center, Graz Herrengasse, Innsbruck Kaufhaus Tyrol, Salzburg Europark sowie Linz Landstraße akzeptiert. Realisiert wird der Service gemeinsam mit den Payment-Solution-Anbietern Salamantex, Ingenico und Concardis.

Noch ist es ein Pilotversuch, aber es ist recht klar, wo die Reise hingeht: Telekommunikation und Payment – sei es mit Kreditkarte, WeChat Pay oder Ethereum sind kaum noch zu trennen. „Egal, womit ein Kunde bezahlt, der Euro-Wert von Sacher Torte, Schnitzel, Fernseher oder Dienstleistung kommt in der Kassa an, um den Rest kümmern wir uns“, so Markus Schreiber von A1, und weiter: „Das Bezahlen mit digitalen Währungen setzt sich international immer mehr durch, und jede Branche ist davon betroffen. Ob es der Coffee-to-go oder die Kinokarte ist: Bargeld ist ein Auslaufmodell.“
Da spricht der Business-Marketing-Leiter des teilstaatlichen Betriebes ein großes Wort gelassen aus.

 
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Sascha Bém
Sascha Bém
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