Die regulierte Kryptobörse

Heute hat in Japan eine neue, vollständig regulierte Kryptobörse eröffnet. Die Kryptobörse trägt den Namen DeCurret und hat im vergangenen Monat die Zulassung der japanischen Finanzaufsichtsbehörde erhalten. Damit kann die Börse Bitcoin, Ripple XRP, Litecoin und Bitcoin Cash notieren. Ausgenommen davon ist Ethereum, das erst im Sommer hinzukommen soll. Hier erhalten Sie einen Vergleich der wichtigsten Kryptobörsen 2019.

Die Regulierung

DeCurret hat von der japanischen Financial Service Agency (FSA) eine Lizenz für Handelsdienstleistungen erhalten – und DeCurret hat durchaus das Potenzial zu florieren, denn über 5 Milliarden Dollar Kapital wurden von den Investoren in das Projekt gesteckt. Der Senior Managing Executive Officer von der Internet Initiative Japan (IIJ) wurde zum Präsidenten von DeCurret ernannt.
Japan hat in der Vergangenheit mit vielen Internet-Hacks zu kämpfen gehabt und die Sicherheitsbedrohung ist vermeintlich das große Problem, das es nun zu bewältigen gilt. Die Inselnation hat bis Juni 2018 540 Millionen Dollar an Kryptowährungs-Hacks verloren. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Kryptowährungen 2019. Die FSA warnte die Bitcoin-Börsen, ihre Sicherheitsparameter zu verschärfen und auch Mitteilungen herauszugeben, dass Strafen gegen Hacker folgen würden. Nach der Verabschiedung dieser Maßnahmen stellte die Polizei einen Rückgang der mit Hacking verbundenen Kryptofälle fest.
DeCurret hat standardisierte Service-Strukturen für den Empfang, den Austausch und die Speicherung der digitalen Währungen eingeführt. Die Kryptobörse entspricht nun den Standards der FSA und das Unternehmen ist entschlossen, Sicherheit und angemessene Verwaltungsdienstleistungen anzubieten. Für Decurret bedeutet das konkret die Brücke zwischen der modernen und traditionellen Finanzwelt schlagen zu können – als eingetragenens Zahlungsinstitut kann ein weltweiter Handel mit dem digitalen Geld in der On- und Offline Welt angeschoben werden.

Der Trend: Institutionalisierung

Im gleichen Atemzug hat die Binance Research eine Analyse des derzeitigen Zustandes von Bitcoin und anderen Kryptowährungen veröffentlicht. In dem Bericht von der Schwester der Kryptobörse Binance Jersey betonen die Autoren, dass die Kryptomärkte im Hinblick auf die institutionellen Investoren nach wie vor in den Kinderschuhen stecken. So werden derzeit nur 7 Prozent aller Kryptowährungen von institutionellen Investoren gehalten – gerade das Schwankungsrisiko ist es, das abschreckt. Die Volatilität sinkt aber, wenn mehr und mehr Institutionen auf den Kryptomarkt kommen. Japan könnte den Trend durch die neue Börse Decurret also erheblich beschleunigen.
Luka Guba, der CEO von Blocktrade.com – des ersten regulierten Kryptohandeslplatz in Liechtenstein – beschreibt die Vorteile so: „Wenn ein institutioneller Investor in Kryptowährungen investieren möchte, hat er derzeit ein Problem. Wohin soll er die Kauforder schicken? Auch gibt es im Bereich der Kryptowährungen viele spekulative Bewertungen und es gibt im Moment keinen Weg, um die Volatilität zu verringern. Eine ordnungsgemäße Regulierung ist die einzige Möglichkeit, um dieses Risiko abzumildern.“

Die Moral von der Geschicht’…

Jeder möchte ein Stück vom Krypto-Kuchen! Also bleibt es mittlerweile nicht mehr nur bei vereinzelten Regulierungen wie in Frankreich oder Deutschland – das digitale Geld wird von Japan selbst in die Hand genommen und darf mittels einer regulierten Börse gehandelt werden. Das widerspricht natürlich dem Grundgedanken der Dezentralisierung von Bitcoin und co. – kann aber auch dazu führen, dass Kryptobörsen in einigen Ländern wieder an Sicherheit gewinnen und institutionelle Investoren Gefallen an dem digitalen Geld finden.

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Lisa Gröning
Lisa Gröning
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